Samstag, 9. Januar 2010

Sterben und Entsorgtwerden für Fortgeschrittene

Nachdem ich alte Blogeinträge von mir auf dem- mittlerweile völlig unnötigen und von mir selten frequentierten- My Space gelesen habe, habe ich zumindest einen gefunden, der für dermaßen ekelerregend und geschmacklos gehalten werden dürfte, daß ich ihn meiner Stammleserschaft hier nicht vorenthalten möchte.

Da wir sowieso gerade Winter haben sowie genug Zeit und Muße, um uns in kalten Nächten Gedanken über Freund Hein zu machen, hier also "Sterben und Entsorgtwerden für Fortgeschrittene" im 2010er Remix:
Der Tod ist langweilig, wenn man es sich überlegt. Herzinfarkt, Krebs, Bungeejumping ohne Seil, als menschliche Fackel durch ein vollbesetztes Fußballstadion laufen... alles schon dagewesen. Anschließend wird man dann verscharrt oder verheizt, und die Allerliebsten müssen zwei Jahre später, wenn sie sich zufällig an einen erinnern, ein Photo rauskramen, um sich ins Gedächtnis zu rufen, wie man überhaupt ausgesehen hat. Toll. Aber es geht auch anders. Hier jeweils drei Vorschläge. Bitte nachmachen.

Sterben für Fortgeschrittene, die Top 3:


Platz 3:


sich in einem Straßenbahnwagen, am Besten mittags um 13 Uhr 30, wenn er vollbesetzt mit Schulkindern ist, mit dem Rücken zum Fenster und einer großkalibrigen Waffe das Gehirn rausblasen, und zwar in einem Winkel, der dafür sorgt, daß Blut, Gehirn und Glibber in einem Riesenradius strahlenförmig über die Scheibe verteilt werden. So stirbt man mit einem Heiligenschein als selbststilisierte Ikone der Jetztzeit, und die lieben Kleinen um einen herum werden mit viel Glück dermaßen traumatisiert, daß einige von ihnen nie mehr im Leben ein Wort sprechen.
Somit ist eine Karriere als Versicherungsvertreter oder 9Live- Moderator schonmal ausgeschlossen, und man hat der Menschheit einen Riesendienst erwiesen (den sie wahrscheinlich wie immer nicht zu würdigen weiß).


Platz 2:


sich öffentlich zu Tode hungern, am besten auf einem Marktplatz unter freiem Himmel in einem Bett, das man während dieser Zeit nicht verläßt. Das Ganze als religiöses Event inszenieren: während man ausgemergelt in seinen eigenen Exkrementen liegend dem Ende entgegendämmert, erscheint stündlich jemand mit einem Mikrophon und erzählt den Leuten, daß man dies tue, um die Sünden der Menschheit zu schultern und diese hernach mitzunehmen, so daß man gefälligst als Erlöser bejubelt werden soll.


Platz 1:


Dafür braucht man Geld wie Heu, leider... denn es ist ein ganz famoser Abgang, der Applaus und in Ehrfurcht vom Kopf genommene Hüte verdient.
In einem schwarzen Ferrari komplett auf Koks mit 200 Sachen über eine Autobahn rasen, und dabei von einer Edelhostess einen geblasen bekommen, während im CD-Player des Wagens die "Reign In Blood" von Slayer rotiert und auf dem eingebauten Fernseher ohne Ton das Champions- League- Endspiel 1.FC Kaiserslautern - Bayern München gerade in der letzten Minute der Verlängerung noch 0:0 steht.
Und in dem Moment, wo es einem kommt, auf der CD "Post Mortem" in "Raining Blood" übergeht und der FCK mit dem Schlußpfiff das 1:0 erzielt, prallt der Wagen auf einen Gelenkbus voll Teilnehmer des NPD- Parteitages, der sofort explodiert.

Tot wären wir damit also schon mal, und zwar wie ein Korb voll Socken. Doch was von uns noch übrig ist, muß ja schließlich auch irgendwie weg, und zwar möglichst effektiv.
Deshalb nun das Entsorgtwerden für Fortgeschrittene:


Platz 3:


sich im Zustand fortgeschrittener Verwesung in einen Block Kunstharz eingießen lassen und zukünftig auf Tour gehen, um ohne Vorankündigung in diversen Großstädten an belebten Plätzen aufgestellt zu werden.

Platz 2:

die Leiche an eine große, extra zu diesem Zweck hergestellte Feuerwerksrakete binden und diese in einer vorher berechneten Höhe, die für eine größtmögliche Streuung der Überreste sorgt, über einer Großstadt zur Explosion bringen.


Platz 1:


seine Leiche in einem großangelegten Event auf einem öffentlichen Platz von einem Typen in Ku- Klux- Klan- Robe mit einem Filetiermesser zerschneiden und an ein Rudel mitgebrachte Hunde (am besten was Niedliches, wegen des Kontrastes... Pudel oder Yorkshireterrier) verfüttern lassen. Die Hundescheiße dann in einem Sarg sammeln und in einer kirchlichen Zeremonie beerdigen.

1 Kommentar:

  1. Du bist ein kranker, kranker Mensch, mein Freund...
    Entsorgtwerden Nr 3 find ich allerdings super. Ob die einen das machen lassen? Blöd nur, das man mit so einer Aktion der Blöd-Zeitung einen hervorragenden Aufmacher schenkt.

    Hast eigentlich inzwischen nen Verlag für Kreisklassenhölle?
    Neues Buch fertig?

    Gruß aus Portugal, meld Dich mal beim
    Ingär

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