Sonntag, 14. Februar 2010

Idiotie und Prähistorie


Studentin Anne Julia Hagen ist "Miss Germany 2010" und hat auch schon ein Ziel: "Fröhlichkeit, Frische und Heiterkeit" in die Welt hinaus tragen.


Dazu eine Grimasse,die nicht nur kompletten Wundstarrkrampf signalisiert, sondern auch erklärt, warum sogar angebliche Studentinnen relativ hemmungsbefreit sind, bei solch brunzdummen Veranstaltungen mitzumachen und ein Jahr ihres Lebens als Werbepüppchen zu fristen, die sogar schon auf ihrer albernen Schärpe Firmenlogos zur Schau tragen.
Bleibt nur die Frage: wenn sie schon dermaßen vom Glauben an die Wichtigkeit ihrer eigenen Mission durchtränkt ist, warum hat sie sich dann nicht gleich den Weltfrieden gewünscht, wie es sich gehört?

Mit Heiterkeit hatte der Auftritt von Mastodon gestern im Münchner Backstagewerk zum Glück wenig zu tun.
Zusammen mit meinem Freund Thorsten (DANKE für Idee, Organisation und Einladung!!!) zu einem relativ spontanen Kurztrip nach München aufgebrochen, um eines der beiden Deutschlandkonzerte dieser fabulösen Band zu sehen, verbrachte ich den verschneiten Tag zwischen Weißbier, Kaffee und allerlei fettigen Fressalien vornehmlich in Schwabing, um mich dann abends an die Wand blasen zu lassen.
Und das taten die Herrschaften auch: vor einer psychedelischen Bildershow auf einem riesigen LED- Bildschirm wurde zuerst das komplette letztjährige, ziemlich progrockige (ein böses Wort, ich weiß) Album "Crack The Skye" am Stück heruntergespielt, bevor im zweiten Teil des Konzerts die vertrackten Metalstücke der ersten drei Alben dargeboten wurden.
Die fast zwei Stunden Konzert vergingen im gutgefüllten Backstage wie der Nachhall eines Fingerschnippens, und die Jungs hätten gerne noch eine Stunde dranhängen dürfen, und hätten immer noch niemanden gelangweilt.
Die Rückfahrt erfolgte dann im TGV, in dem ich zum ersten Mal reisen durfte, und das war wirklich angenehm: kein Rucken und Zuckeln, und auch das Fahrgeräusch war dermaßen leise, daß man sich mit einem Blick aus dem Fenster vergewissern mußte, ob der Zug fuhr oder gerade in einer Schneewehe feststeckte.

Großartiges Wochenende, das.

3 Kommentare:

  1. Da mir Cut zwischen Miss Germany und dem Konzert als einmaliger nicht sofort klar war, habe ich immer darauf gewartet, dass eben diese Studentin progressiv über eben jene Bühne huscht und mit weltfriedlicher Miene für eine allgemeine Verwunderung und andächtig-verdächtige Innehaltung sorgt ;)
    Aber du musstest dich offenkundig ohne sie an die Wand blasen lassen. Nun denn, man kann schließlich nicht alles haben, wa?
    ;)

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  2. Nein, die lief mir via web.de über den Weg, als ich mich gerade einloggte, um über das Mastodon- Konzert zu schreiben... und war dann so gruslig, daß ich sie unbedingt noch verewigen wollte, egal wie.

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  3. Die Startseite von web.de ist nur ein weiteres Abziehbildchen von bild.de.
    Öde und peinlich irgendwie. Kommen die Macher nicht sogar aus KA? ;)

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