Dienstag, 9. März 2010

Einen hab ich noch...

nämlich einen Uraltpost, der mir wiederum beim Ausmisten meines My Space- Blogs in die Hand gefallen ist. Und das ist dermaßen großer Schwachsinn, daß ich beim Lesen selbst darüber grinsen mußte... wer "Radio Bronkowitz" mit meinem alter ego King Bronkowitz kennt, weiß auch, wie sehr ich sowas mag.

Deshalb hier nun also


"Das Volk will Seeleneiter!"- Die Autobiographie des King Bronkowitz (2010er- Remix)

Selbiges schrieb mir kürzlich eine Freundin, als ich erwähnte, daß ich blogge. Wahrscheinlich hatte sie recht, und ein Blog wird nur dann interessant, wenn man sein Innerstes nach außen stülpt...
So soll es denn sein. Also hier nun zum ersten und letzten Mal meine abgrundtief traurige, aber bewegte Lebensgeschichte, auf daß meine geneigte Leserschaft künftig weiß, mit wem sie es zu tun hat:

Mit neun Jahren erwischte ich meinen großen Bruder beim Geschlechtsverkehr mit einem Rauhhaardackel, den mir meine Eltern kurz zuvor zum Geburtstag geschenkt hatten. Zutiefst traumatisiert von diesem Erlebnis, flüchtete ich zu einem rumänischen Wanderzirkus, der bei uns in der Nähe gastierte, und bat um Aufnahme.
Man tat mir den Gefallen, doch ich wurde dort schlecht behandelt. Man schlug mich, und als ich es trotz hartnäckigem Probens nicht fertigbrachte, auf den Händen zu gehen und dabei auf einem Gestell voller Ballonhupen "Ich hatt einen Kameraden" zu tröten, verkauften mich die Direktoren, siamesische Zwillinge namens Aga und Lal, die dafür bekannt waren, bei Tag und Nacht einen Möbelschoner auf dem Kopf zu tragen,für einen Korb voll Brezeln an einen Unternehmer aus Tirana, der mich in eine rußgeschwärzte Fabrik verfrachtete, in der Hundedärme fritiert und dann eingedost wurden, was als Grundnahrungsmittel diente.
Auch dort wurde ich geschlagen und erhielt nichts zum Anziehen.... außer ein paar schweren Stiefeletten aus dunklem Roggenbrot, die den Vorteil hatten, daß ich sie ab und zu mit Butter bestreichen und ein Stück davon abbeißen konnte, was oft meine einzige Mahlzeit des Tages war.
Kurz darauf wurde ich in einem beispiellosen Kuhhandel nach Lagos verschachert... und fand mich in einer riesigen Lagerhalle wieder, wo ich im Verbund mit 200 blinden, behinderten Negerkindern sackartige Überwürfe aus mundgekämmtem Maulwurfsfell für übergewichtige Amerikanerinnen zu nähen hatte.

Als ich 17 war, gelang mir schließlich die Flucht. Ich versteckte mich im Frachtraum eines zufällig vorbeifahrenden Sattelschleppers aus Lübeck und gelangte so wieder nach Deutschland.
Mit Hilfe meines Sozialarbeiters fand ich dort auch schnell wieder Anschluß und heiratete recht bald meine erste große Liebe, die zwar häßlich war wie ein Grottenolm (oder wie ein großer Karpfen, das ist Ansichtssache), aber ein Herz aus Gold hatte.
Kurz darauf brannte sie mit einem Gnudompteur aus Zwickau durch, was mich aber nicht daran hinderte, noch viermal zu heiraten, jedesmal unglücklich.
Meine zweite Frau war in Wirklichkeit ein Mann, die dritte war auch ein Mann und schlug mich noch dazu, die vierte war ein Pferd und noch dazu Alkoholikerin, und die fünfte hatte eine chemische Reinigung.
Und so sitze ich also hier, bin einsam, und verbringe meine Zeit mit dem Sortieren kleiner Kupferdrähte, über deren Länge ich fundierte Statistiken erstelle... eine Tätigkeit, die zwar Balsam für meine gepeinigte Seele ist, aber niemals restlos den Kummer vertreiben kann. Wenn er mich übermannt, liege ich in meiner abgedunkelten Wohnung und beginne einfach, hemmungslos zu weinen, oft stunden-, wenn nicht sogar tagelang, um meine Seele zu reinigen.
Aber manchmal... ja, manchmal packt es mich, dann ziehe ich mich nackt aus und schleiche verstohlen durch abgedunkelte Seitenstraßen, dabei ein Stück rohe Entenleber auf dem Kopf balancierend, weil mich das sexuell erregt.
Ja, ich brauche was zum Knattern.
Deswegen gab ich neulich sogar eine Kontaktanzeige auf, aber ich glaube, ich hatte sie etwas ungeschickt formuliert.

Bisher hat sich auf "Frische Pudelscheiße im italienischen Maßanzug sucht..." jedenfalls noch niemand gemeldet.

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