Donnerstag, 12. August 2010

Idylle mit Entenfrau

Heute Abend saß ich mal wieder im Schloßpark, und zwar am See.
Es hätte alles so schön sein können: die untergehende Sonne schickte seltsame Farben zwischen dicken Wolkenfetzen hindurch, Stockenten und Bläßhühner trieben friedlich an mir vorbei und allerlei Gemäus raschelte durchs Gestrüpp, streckte den Kopf heraus und huschte wieder davon.
Ich saß eine geschlagene Stunde auf einer Holzbank, trank ein mitgebrachtes Schwarzbier, rauchte tiefphilosophisch vor mich hin und fand es gar nicht mal so übel, am Leben zu sein...
bis dann plötzlich aus dem Nichts wie in einer Folge der Simpsons eine verbiesterte alte Frau mit einer Plastiktüte auftauchte, dem sie einen großen, offenbar nicht mehr backfrischen Laib Schwarzbrot entnahm, um ihn in Fetzen zu reißen und unter das sich traubenartig zusammenballende Entenvolk zu werfen, dabei dem Geflügel wichtige Anweisungen zukrächzend wie "Halt, halt, alle de Roi nooch, ihr krieget alle was... wo sinn die Kloine?"
Nach fünf Minuten hatte ich genug von dieser Freakshow und flüchtete... den Gedanken, daß ich- wäre das im Alter mein offensichtlich größter Lebensinhalt- lediglich zum See gehen würde, um mich darin zu ersäufen, unausgesprochen lassend.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen