Mittwoch, 6. April 2011

Servicewüste olé olé

Als Deutschland noch einen Ruf als Servicewüste hatte, regten sich genug Leute darüber auf, daß Deutschland eine Servicewüste sei.
Heutzutage geht man in einen Supermarkt, und irgendein EDEKA- Lakai steht da und hält einem die Tür auf.
Vorne die Kassiererin wünscht dagegen selbst dem Typen im Baumwolljogginganzug mit den fettigen Haaren, geröteten Augen und Clogs, der gerade einen eingeschweißten Ring Fleischwurst, zwei Päckchen Boonekamp, eine Dose Billigtabak und zwei Sixpacks Güllebier aus dem Restetopf der Brauerei auf das Laufband hievt, mit festgetackertem Lächeln "noch einen schönen Tag", obwohl man nicht wissen möchte, wie dieser aussieht. Jessas, ist das alles grauenhaft.
Nun mal im Ernst: muß man so etwas wirklich haben? Rettet es meinen Tag tatsächlich, wenn mir den Wunsch dazu jemand mit streng kalkuliertem Schockfrostlächeln unter Androhung einer Abmahnung mit auf den Weg gibt?
Oder darf man auch mal davon ausgehen, von realen Menschen bedient zu werden, die einem in vollendeter Maulfaulheit das Wechselgeld auf den Tresen knallen, weil sie einfach keinen Bock dazu haben, just an diesem Tag für einen Hungerlohn in solch einem Saftladen zu schuften?
Solange ich das bekomme, was ich will, und auf vernünftige Fragen eine sinnvolle Antwort erhalte, ist es mir herzlich egal, ob man mir einen schönen Tag oder eine Sturzblutung wünscht, sobald ich den Laden verlassen habe.

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