Montag, 25. Juli 2011

R.I.P.



Was soll man da noch schreiben? Ich mag das "Back To Black"- Album (ohne ein Riesenfan gewesen zu sein)und ich mochte die durchgeknallte Hippe, die ab und zu durch die Schlagzeilen gestolpert ist und der das völlig egal war.
Leider vergessen manche Leute zu bremsen, wenn die Karre ins Schleudern gerät.

Mach's gut, Amy.

Montag, 18. Juli 2011

Minga, au weia

Irgendwie war München ein veritabler Reinfall.

Dabei waren die Vorzeichen nicht die schlechtesten; beim letzten Mal hatte ich bei den "Schwabinger Schaumschlägern" noch relativ ordentlich abgeschnitten und war recht guter Dinge.
Während der drei Stunden Zugfahrt bereitete ich mich im Geiste schon mal vor. Da ich ja geplant habe, künftig auch Lesungen aus meinem Blog abzuhalten, hatte ich mir einige Beiträge ausdrucken lassen und ging sie im Geiste durch, strich nicht Relevantes weg und versuchte, sie in eine Reihenfolge zu bringen.
Eingedenk der Tatsache, daß Jaromir Konecny dort gerne Masturbationstexte vorträgt und ordentlich Lacher erntet, hatte ich mir einiges mit hohem Schwanz- und Mösenfaktor herausgepickt: "Jenseits des 'Atlantik'", beispielsweise. Oder "Bereit zum Mönchtum". Das war wohl schon Fehler Nummer Eins, was ich zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht ahnte, so selbstsicher war ich.
Als ich vormittags am Hauptbahnhof aus dem Zug stieg, erwartete mich auch bereits Andreas "Lord Ax Hooper" Hopmann, der in seiner Wahlheimat auch mal seine mittlerweile erlahmte Videoproduktion wieder zum Laufen bringen wollte und einen Bericht über mich samt meinem Auftritt bei den "Schaumschlägern" als ideale Gelegenheit hierfür sah.
Also verbummelten wir den Tag in der Stadt, während das anfangs strahlende Wetter immer schlechter wurde und sich der Tag allmählich in einen extrem kühlen mit Dauerregen verwandelte. Meneh Tekel upharsin.
Um 18 Uhr starteten wir die Arbeit am Bericht.
Geplant war ein Interview mit mir auf dem Rücksitz eines BMW plaziert, während Hopmann dabei München durchcruiste.
Bei Sichtung des abgedrehten Materials fielen mir drei fundamentale Dinge auf:

a) erschreckt mich meine stimmliche und artikulatorische Ähnlichkeit mit Christian Wörns jedesmal auf's Neue, wenn ich mit ihr konfrontiert werde
b) neige ich jedesmal, wenn ich kein persönliches Gespräch führe, sondern quasi eine Rolle übernehme, und sei es der öffentliche Gaffory, zu kompletter Gesichtsdisco
c) habe ich beim Interviewtwerden eine "ÄHHH"- Frequenz, die mir selbst komplett auf den Sack geht. Hallo, geht's noch? Da habe ich schon geraume Zeit Radiosendungen moderiert und öffentliche Lesungen veranstaltet, und kaum stellt mir jemand vor laufender Kamera irgendwelche Fragen, verhalte ich mich wie eine Wiedergeburt Boris Beckers in seinen schlimmsten Zeiten.

Irgendwie schlug mir das bereits latent auf die Laune. Nun, ein gelungener Auftritt könnte das aber durchaus kompensieren. Leider war der Auftritt (der sich in zwei Leserunden von ca. 10 Minuten teilte) weder gelungen noch dazu gediehen, meine Laune zu retten.
Zuerst trat ich nach dem Liedermacher Roland Hefter auf, der einen guten Kopf größer ist als ich; das darf er ja gerne, nur sollte ich mir dann auch den Mikroständer neu ausrichten... und das Mikro nicht in einem Winkel vor meine Fresse ziehen, wo es nicht nur mein Gesicht verdeckt, sondern auch in derartigem Abstand von meinem Mund weg ist, der sicherstellt, daß mich auch ja kein Schwein versteht.
Da die Publikumsresonanz auch dementsprechend war ("Ich weiß, daß ihr da seid, ich höre euch atmen.")führte das nicht gerade dazu, meine Souveränität zu steigern.
Ich glaube, ich verlas mich gefühlte 47- mal. Nicht mal bei meiner allerersten Lesung 2004 unterliefen mir dermaßen viele Schnitzer.
Als ich es endlich hinter mir hatte, quälte sich das Publikum einen Anstandsapplaus heraus, der mit Sicherheit lauter geworden wäre, wäre ich rücklings von der Bühne gestürzt oder heulend aus dem Saal gelaufen.
Nun gut, es gab ja noch eine zweite Runde, und ich beschloß, mich halbwegs ins Zeug zu legen, um wenigstens meinen Ruf zu retten.
Aber beim zum mundgerechten Happen gekürzten "Malu Malu Malu" schien immer noch kein Mensch auch nur zu schmunzeln.
Da dachte ich mir: "Nun, wenn ihr mich schon nicht ausstehen könnt, gebe ich euch wenigstens einen Grund dazu" und brachte den eigentlich nur optional mitgeführten Text vom "Sterben und Entsorgtwerden für Fortgeschrittene", um wenigstens EINEN Ruf zu behalten, und sei es nur der, widerwärtig und geschmacklos zu sein.
Die Resonanz war dementsprechend.
Wie meinte mein ebenfalls anwesender Bekannter Mario Antretter nach der Lesung breit grinsend im schönsten bayrischen Idiom zu mir:
"Host die Oide da vorhin gsehn? Dera hot's so graust vor deinere Performance, die is glei gflüchtet." Word.

Den Rest des Abends verbrachte ich zumindest noch in angenehmer Gesellschaft mit Kicker und Weißbier, bevor ich mich zum Hauptbahnhof begab, um in der euphemistisch betitelten "DB- Lounge" noch drei Stunden zu schlafen, bevor mein ICE zurück fahren sollte... und zwar angesichts der scheinbar nur für Kinder und Zwergwüchsige bequemen Foltersitze auf dem Boden liegend, mit meiner Tasche als Kopfkissen.
Ein adäquater Abschluß für einen herrlichen Abend.

Bedanken möchte ich mich natürlich trotzdem bei denen, die nix dafür konnten: bei Michael Sailer für die Einladung und Moses Wolff (dessen "Bademeister"- Performance für mich der Gewinner des Abends war, wohl demnächst zu ergoogeln, da Lord Ax Hooper diese auf You Tube stellen will) für seine Empathie für einen Pfälzer in München (samt der überraschenden Entdeckung gemeinsamer Bekannter in Billigheim... die Welt ist ein Dorf).
Vielleicht mal irgendwann wieder... aber vorerst, seid's mir net bös, will ich diesen Abend nach einer gepflegten Runde Selbstreflexion (aus Fehlern sollte man immer lernen wollen)schleunigst vergessen.

Pfiati!

Mittwoch, 13. Juli 2011

adolf hitler neuburgweier

Was wäre mein Leben ohne die Statistik hier? Und ohne Suchmaschinenbenutzer, die meinen Blog mit den abstrusesten Begriffen finden?

Obiges hat mal wieder meinen Tag gerettet... Adolf Hitler (91), ein freundlicher alter Laubengärtner und pensionierter Finanzbeamter aus Neuburgweier, der sein Lebtag unter der unseligen Namensgleichheit gelitten hat und nun seinen Seelenfrieden im Betrachten seiner Weißkohlbeete wiederfand.
Ansonsten vertreibt er sich seine reichlich vorhandene Freizeit mit dem Auspeitschen von Hunden , dem Lecken an Erdkröten und Onanieren.
Das Leben ist ein japanisches Kirschblütenfest für Adolf Hitler aus Neuburgweier.

[edit vom 31.10.11: da war mir scheint's langweilig. Gerade nochmal gelesen und das zum mit Sicherheit überflüssigsten Blogbeitrag seit langer Zeit gekürt.]

P.S.: der Tag ist noch nicht vorbei. Den Satz des Tages verdanke ich mq und seinem "Frischer Fisch von vorgestern"- Blog und finde ihn so treffend, daß ich ihn flugs hier auch noch veröffentlichen möchte:

"Spaß ist ein dehnbarer Begriff und bereitet in vielen Fällen grausame Schmerzen."

Dienstag, 12. Juli 2011

Endlich mal was Neues...

von mir altem Langweiler.

Daniel Prohart und ich haben es endlich einmal geschafft, nach dem ersten Anlauf vor geraumer Zeit samt Ausstellung in Hamburg, uns den "Katzenkönig" erneut vorzunehmen und in eine adäquate Form zu bringen. Prompt haben wir uns damit eine Veröffentlichung erarbeitet, erscheinen wird das Ding wahrscheinlich noch dieses Jahr beim gONZo- Verlag, der auch meine "Kreisklassenhölle" herausgebracht hat.
Kleiner Vorgeschmack:

COVER:



Erste Eindrücke:







Ich bin- das sei mir gegönnt- mächtig stolz auf diese Geschichte, genauso wie Prohart stolz auf seine Arbeit sein kann. Im Netz steht der "Katzenkönig" ja schon länger (und wurde wohl sogar gelesen), aber etwas geschaffen zu haben, was in Bilder umgesetzt genau DEN surrealen Alptraum ergibt, der mir vorschwebte, ist schon ein grandioses Gefühl.

Noch mehr Werbung in eigener Sache: am kommenden Sonntag werde ich in München (Vereinsheim, Occamstraße 8) mal wieder Gelegenheit haben, mit Michael Sailer und Moses Wolff auf der Bühne zu stehen. Ich freu mich drauf.
So vergrätzt, wie die letzten Einträge waren, ist mein Leben momentan also zugegebenerweise nicht. Mehr zu München gibt es nächste Woche, mehr zu restefickenden Nackenmattenschwingern, wenn ich Lust dazu habe.

Donnerstag, 7. Juli 2011

Hell is round the corner

Wenn ich mit meinem Kumpel Mario Haecker zusammentreffe, der im TITANIC als Koch arbeitet, endet der Abend rituell mit einer Stippvisite in Randgebiete der menschlichen Existenz, die vom Ausgangspunkt gerade mal gut 100 Meter und eine Häuserecke entfernt sind.
Es geht "...ins Blatt", das ist eine Kneipe exakt diesen Namens, die bis um drei geöffnet hat, so daß man die Wartezeit bis zur Ankunft von Marios Bahn noch bei einem Bier zubringen kann... und zwar in einem Laden, dessen Stammbedienung gerade wegen Verstoß gegen die Bewährungsauflagen in den Knast gewandert ist und man sich bei irgendeinem Eurodancegequieke oder den Böhsen Onkelz zurücklehnen kann, um miserabel gekleideten Trägern von Nackenspoilern beim Versuch zuzusehen, irgendwas zum Resteficken zu kriegen.
Das ist so trostlos, wie es sich anhört. Zumindest haben solche Läden den unbestreitbaren Vorteil, daß man- egal, was einem in letzter Zeit Verdammenswertes passiert ist- zumindest mal die restliche Nacht lang zur Überzeugung gelangt, daß das eigene Leben ziemlich großartig ist, wenn man es mit anderen vergleicht.
Vor allem, wenn ein Automatendaddler vorgerückten Alters auf seinem Stuhl sitzt und Bier aus einer Flasche mit Trinkvorrichtung zu sich nimmt... und man nach einem kurzen Blick entsetzt feststellt, daß er das tut, weil er keinen Unterkiefer mehr hat, da ihm selbiger scheinbar vor einigen Jahren entweder krebs- oder autounfallbedingt entfernt wurde.

Und während man dann dasitzt und sich unbewußt übers Kinn streicht, erfüllt einen eine immense Dankbarkeit für dessen pure Existenz. Das muß auch erst mal jemand auslösen können: daß man in lauer Sommernacht kurz nach 2 plötzlich beginnt, sein Kinn zu lieben.