Montag, 21. Mai 2012

Positiver Streß ist auch Streß

Ich merke: seit sich der schnöde Alltag aus meinem Leben außerhalb meines Brotjobs verabschiedet hat, neige ich entschieden dazu, mir zuviel aufzuhalsen.
In der ersten Euphorie war das auch klasse; doch langsam erreiche ich meine Grenzen.
März bis Juni sind und waren vollgepropft mit: Leipziger Buchmesse; zwei Lesungen mit Alex Gräbeldinger in Leipzig und Karlsruhe; drei DJ- Termine; ein Vortrag in der Alten Hackerei über Korsika, die Francisata und die Separatistenbewegung; eine Lesung in Speyer; zwei Lesungen (wieder mit Alex) in Berlin; zwei Radiosendungen; Arbeit für's OX, wo ich mir infolge des Soundchecks zu den üblichen Rezensionen noch einen Berg Platten zum Hören und Besprechen ins Haus schicken ließ, so daß ich insgesamt auf 12 oder 13 kam; dazu das Interview mit Chris Spencer, meine Kolumne, ein Nachruf auf Adam Yauch und die Umwandlung meines Abends mit den BONE IDLES in einen Artikel; außerdem noch mein Umzug von der Süd- in die Weststadt in meine neue 2er- WG (mit dem Querfunk- Kollegen Commander Howard Jones) in mehreren Etappen.
Und natürlich mein Job und das weiter vorne bereits erwähnte private Ungemach, an dem sich nichts geändert hat.

Teilweise ist das natürlich wie Jammern auf höchstem Niveau; trotzdem sollte man sich klarwerden, daß einem auch Sachen, die man gerne tut, zusetzen können, wenn man sie dermaßen auf seinem Rücken aufhäuft, statt einfach auch mal die Fensterläden zuzumachen und komplett von allem abzuschalten.
Momentan regt sich bei mir der Wunsch nach zwei Wochen kompletter Auszeit; einfach nur lesen, Musik hören, gemochte Menschen um mich herum haben und King Bronkowitz samt dem OX und dem Katzenkönig während dieser Zeit in den Wandschrank sperren.

Ich glaube, ich werde alt.

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