Sonntag, 2. Juni 2013

Klingelingeling, klingelingeling, hier kommt die Pest


Vor einigen Tagen wählte Oliver Bierhoff in einem Interview mit der Welt folgende Worte: "Dass die sogenannten Traditionsvereine immer wieder auf eine Art Besitzstandswahrung pochen, ist für mich unverständlich. Das ist einfach nicht zeitgemäß. Bei dieser Denkweise dürfte in der Wirtschaft kein Unternehmen mehr gegründet werden, denn es gibt ja schon Traditionsunternehmen. Woher sollten dann neue Impulse kommen, woher Wachstum?"

Daß der Frischgefönte mit seinen ebenso heißluftigen Worten endlich mal ein brauchbares Statement abgegeben hat, ist offensichtlich. Hoffenheim und Wolfsburg in der ersten, nun endlich RattenBall Leipzig in der 3. Liga, das hat sich der bekannterweise darbende deutsche Fußball redlich verdient.

Natürlich ist das Zauberwort "Wachstum". Ist es nicht schön, daß Leipzig nun als gargantuesker Werbeträger für ein Grundnahrungsmittel wie diese absunderliche Chemiebrause dienen darf (aber im Gegenzug immerhin endlich Profifußball erhält) und der am Hungertuch nagenden Bundesliga endlich ein Hoffnungsträger erschienen ist, bevor die Spieler weiterhin mit Holzpantinen auf zusammengenähte Lumpenbälle eintreten müssen?

Denn amen, amen, ich sage euch: das Wachstum rechtfertigt jeden offenkundigen Schwachsinn. Ich hoffe, Deutschland baut künftig an der Neutronenbombe. Das schafft auch wieder Arbeitsplätze.

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