Montag, 4. August 2014

Auf der Suche nach dem verlorenen "-phob"

Es gibt 4 Millionen deutsche Muslime. Deutsche Christen dürften zahlenmäßig klar in der Mehrheit sein.
Darin dürfte vielleicht der Grund liegen, warum man auf das Christentum nach Herzenslust einprügeln darf, ohne daß sich Leute, die sich "links" nennen, darüber aufregen... immerhin kennt man ja seinen Feind, und wer sein Leben lang seiner Ansichten wegen Ärger mit Pfaffen und bigotten Moralisten hatte, trägt eine gesunde Aversion mit sich herum.
Weshalb sich dieselben Linken, wenn es um den Islam geht, dermaßen bedeckt halten und ihm am liebsten eine Käseglocke überstülpen würden, bleibt mir dennoch ein Rätsel.
Bei der momentanen Debatte um den wirklich nicht sonderlich geistreichen Kommentar von Nicolaus Fest im Drecksblatt wird mit dem Wort "Islamophobie" und Rassismusvorwürfen mal wieder auf alles eingedroschen, was da kreucht und fleucht.
Sprich: Menschen, die sich für "progressiv" halten, schwingen sich zum Verteidiger einer Weltreligion auf, die mit Sicherheit genug gemäßigte Vertreter hat... aber es gibt ja auch genügend sich fortschrittlich dünkende Rumkumpelschleimpfaffen, die Rockmusik hören und mit der Wanderklampfe in der Hand ihre Schäfchen gerne heim zur Mutter Kirche führen möchten. Und dieser Umstand macht sie für mich nicht erträglicher als irgendwelche Hardliner, bei denen man wenigstens gleich weiß, wo man dran ist.
Gemäßigt oder nicht gemäßigt: Religion bleibt Religion und als solche für mich- gelinde ausgedrückt- mit meinen persönlichen Ansichten nicht vereinbar.
Ich bin Agnostiker und habe dennoch Freunde, die Muslime oder Christen sind. Das dürfen sie gerne sein; das Motto "Leben und leben lassen" mag in einer Gesellschaft der kleinste gemeinsame Nenner sein, der aber funktioniert, wenn sich alle daran halten.
Nichtsdestotrotz finde ich religiösen Dogmatismus zum Speien und kann absolut nicht nachvollziehen, wie jemand felsenfest an unbewiesene Dinge glauben kann, ohne andere Alternativen zumindest in Betracht zu ziehen... und das gilt auch für dogmatische Atheisten und Esoteriker.

Für mich gibt es persönlich keinen Unterschied zwischen dem Christentum, dem Islam, dem Judentum oder dem Hinduismus... ich lehne alle Religionen gleichermaßen ab.
Suchen Sie sich ein "-phob" aus, das zu mir paßt.

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